Hallo, mich gibt’s noch und ich hoffe sehr, dass Ihr mich nicht vergessen, oder gar abgeschrieben habt!
Nach den wunderbaren Festlichkeiten zu meinem 7. Blog Geburtstag wurde es plötzlich und ganz unerwartet sehr still hier auf Puraliv. Ich hatte nie vor, dass diese eher unfreiwillige Blog Pause so lange dauern würde. Eher habe ich mich von Wochenende zu Wochenende gehangelt, immer in der Hoffnung, dass ich bald wieder fit bin zum Bloggen. Aber leider hat eben genau das viel länger gedauert als ich wollte.
Was war los?
Zu viel war los und ich bin total aus der Balans geraten. Bähm! Ich hätte nie gedacht, dass man, auch wenn das Leben grade so schön ist, so tief fallen kann und man irgendwie immer tiefer abgleitet ohne eine Notbremse ziehen zu können.
Natürlich ist das alles sehr persönlich, und ich möchte auch gar nicht auf alle Ursachen eingehen. Viel lieber möchte ich davon erzählen wie ich diesen riesen Berg an Herausforderungen als Chance gesehen habe. Ich habe die Situation als Herausforderung gesehen und, wenn auch in kleinen Schritte, in mir reingehört und an mir gearbeitet. Einige der Strategien die mir in den letzten Monaten geholfen haben möchte ich nun gerne mit Euch teilen.
Tell it out loud!
Nachdem die Verzweiflung und Hilflosigkeit zugeschlagen hat, wollte ich mich eigentlich nur verkriechen. Allerdings wollte ich mich auch nicht isolieren, in meinem relativ neuen Job nicht fehlen und außerdem brauchte ich meine Freunde in dieser Zeit ganz besonders. Auch wollte ich einfach nicht mehr den guten Schein waren, wenn es mir doch gar nicht gut ging und das teilweise durch Ursachen die auch andere wissen durften.
Zum Beispiel den fehlgeschlagenen Versuch krasse PMS Beschwerden mit der Pille zu bezwingen. Nach 10 Tagen Mini-Pille, habe ich mich nicht wiedererkannt und hatte Emotionen die nun wirklich nicht mehr unter den, von die Pharmaindustrie so nett umschrieben Begriff ‚Stimmungsschwankung‘ fallen. Natürlich hätte ich meinen Mund hierzu halten könne, denn wer spricht schon gerne mit seinen männlichen Kollegen über die Pille. Aber warum nicht? Ich habe mir vorgenommen mich selber zu sein und ich bin es leid die Gesundheit der Frau unter den Teppich zu kehren. Ich habe also einfach wenn Leute fragten wie es mir geht, erzählt was los ist. Und das war gar nicht so schwer! Allerdings habe ich noch etwas getan, siehe den folgenden Punkt
Gutgemeinte Tipps, sind nicht mehr aber auch nicht weniger als das
Ab einem bestimmten Punkt stand ich offen für alle gutgemeinten Tipps. Ich habe, auf Anraten eines lieben Freundes, wirklich allen von meinen Problemen erzählt, in der Hoffnung auf den goldenen Tipp. Und Tipps habe ich bekommen, denn das ist was Menschen wollen ‚helfen können‘. Anstatt alle Tipps sofort zu bewerten oder auf mich zu beziehen, habe ich die gutgemeinten Ratschläge einfach dankend angenommen und Liste geführt. Nun schaue ich nach und nach und Schritt für Schritt was für mich passt. Einiges passt im Moment nicht, aber vielleicht später mal. Anderes vielleicht nie. Aber ich habe noch viel mehr gewonnen als Tipps. Die Gespräche die mir diese Offenheit gebracht hat waren zum großen Teil ganz wunderbar, egal ob mit einer Yogalehrerin die ich grade erst kennengelernt habe, mit Kollegen oder mit meiner lieben Mama. Intensiver und offenen ging es kaum.
Auf den Körper hören und dabei die Seele nicht aus dem Auge lassen
Natürlich hätte ich mit meinem Durchsetzungsvermögen, extra Kaffee und noch mehr schlaflosen Nächten trotz allem wöchentlich einen Blogpost online stellen können. Auch hätte ich Freunde die grade eine starke Schulter zum Anlehnen brauchte unterstützen könne. Aber zu welchem Preis? Trotzt schlechtem Gewissen und die Sorgen um Freunde habe ich mich auf mich konzentriert. Denn das war dran. Ich habe einfach mal ganz bewusst nur gemacht was mir gut tut. Das war zur Arbeit gehen, Yoga machen, essen und schlafen und Freunde sehen (aber nur die bei denen ich in Ruhe ich sein konnte). Und irgendwann standen dann auch wieder größere Sachen an, wie zum Beispiel die Pressereise nach Paris.
Und bei Zweifeln… Ausstiegsmöglichkeiten einbauen
Lange habe ich gezweifelt ob ich die Einladung in Paris den 50. Geburtstag von Cattier Paris zu feiern abschlagen soll. Eigentlich war ich viel zu erschöpft und zu müde um zu fahren. Aber ich hatte mich so sehr auf die Reise gefreut. Also habe ich mir für jeden Moment eine Ausstiegmöglichkeit eingebaut. Diese gibt es natürlich immer, aber es war wichtig mit meinem Freund jedes Worst-case Scenario durch zu laufen um zu wissen, dass es Alternativen gibt und ich diese Parat haben. Den Zug konnte ich bis vor Abfahrt kostenlos stornieren. Wen ich keine Energie für das Abendprogramm gehabt hätte, hätte ich mich in das wunderschöne Hotelzimmer verkriechen können. Und falls ich am nächsten Tag keine Lust oder Energie zum Stadt erkunden gehabt hätte, hätte ich einfach etwas extra für einen late Check-out bezahlt um mir – egal ob in Paris oder nicht – Netflix Serie auf dem Hotelzimmer reinzuziehen. Zum Glück war das alles nicht nötig. Aber es war so gut zu wissen, dass ich jeden Moment auch auf einer organisierten Reise eine Ausstiegsmöglichkeit gehabt hätte.
Den eigentlich schon zugesagten Sponsored Post habe ich übrigens abgesagt, denn diesen Druck wollte ich mir nehmen.
Negative Spirale durchbrechen
Natürlich hätte die Reise nach Paris auch ein großer Fehler sein können. In meinem Fall hat sie aber eine negative Spirale durchbrochen. Für zwei Tage war ich wieder die Alte und habe meine innere Energie und Kraft gespürt. Das gab mir Vertrauen für die kommen Zeit!
Selbstlieb
Boa! Erst jetzt weiß ich was es heißt an seiner Selbstliebe zu arbeiten! Aber was ist das überhaupt?! Die unheimlich sympathische und weise Schareska von der Naturkosmetik Marke Amo Como Soy hat eine Affirmationskarte mit dem Spruch ‚Sei dir Deine beste Freundin‘. Ein schöner Leitfaden um sich selber das gleiche Mitgefühl und Verständnis entgegenzubringen das wir auch unseren Lieben entgegenbringen. Aber Selbstliebe geht noch einen Schritt weiter und das habe ich erst die letzten zwei Monate verstanden. Selbstliebe ist sich so zu lieben und zu akzeptieren wie man ist, nicht erst wenn XY gelöst ist sondern Jetzt und hier! Und auch dann wenn man verzweifelt ist, Ängste hat, oder auch richtig doof ist zu anderen (eben weil man verzweifelt ist und Ängste hat). Sich auch in solchen Situationen anzunehmen und sein ganzes Ich zu umarmen und zu akzeptieren ist unheimlich wichtig für die Seele und den Heilungsprozess. Aber es ist eben auch verdammt schwer. Aber ich arbeite dran ….
Ich hoffe meinen Tipps um die Balans zu halten wenn das Leben aus den Fügen gerät helfen der einen oder anderen von Euch! Teilt gerne in den Kommentaren auch Eure Balans-Tipps (ich setzte sei allesamt auf meine Liste ;))
Und weil dies ja immer noch ein Naturkosmetik Blog ist wird es schnell auch wieder Beauty Tipps, Reviews und Produktempfehlungen geben.
Seid umarmt, akzeptiert und geliebt!
Eure Liv
PS: Die Fotos sind bei dem Blogger und Presse Event von Cattier Paris entstanden… Ich dachte das Posen wie die anderen Blogger müsste ich doch auch mal ausprobieren.. Das hat nicht so ganz geklappt, denn ich wusste einfach nicht wie man posiert. Selbst der sehr nette Fotograf meinte ich könne das ja mal üben 😉 Egal, die Fotos sind trotzdem prima, denn sie bringen mich zum lachen. Sich selber nicht so ernst nehmen hat wohl auch etwas mit Selbstliebe zu tun. Mal gelingt mir das, und ziemlich oft auch noch nicht.